Bereits im letzten Jahr nahmen wir uns fest vor, wieder am Wings for life World Run in Wien am 6. Mai 2018 teil zu nehmen.
Da jedoch Sophie aus dem Chariot herausgewachsen ist und immer unstabiler wurde, waren wir im Herbst schon auf der Suche nach einem geeigneten Laufwagen bzw geländetauglichen Wagerl fürs Mühlviertel.
Im Internet fanden wir auch mehrere verschiedene Modelle aus der Schweiz, England,.. aber irgendwie nichts was uns überzeugte. Durch Zufall entdeckten wir aber den Rehabuggy von XRover aus Prag. Und da wir sowieso einen dreitägigen Kurzurlaub in Prag vorhatten, konnten wir uns äußerst unkompliziert diesen XRover für einen Tag im Einsatz ausleihen und quer durch Prag testen.
Der XRover überzeugte uns vom geringen Gewicht, guten Sitzposition für Sophie, Funktionalität (auch als Radanhänger nutzbar, geländegängig und sicher für Kinder, ein kleines lenkbares Vor-derrad oder ein großes starres Vorderrad), sehr gute Verarbeitung und Zusatzzubehör wie Sonnendach, Moskitosnetz und Regenschutz, passender Sitzsack sowie ein großer abnehmbarer Gepäcksrucksack. Außerdem schaut er ganz schnittig aus – und die Optik ist ja auch wichtig. Das Besondere ist auch, dass es den XRover bis in Größe L, für einen Erwachsenen gibt. Für Sophie besorgten wir uns den erst zweiten in Österreich ausgelieferten XRover in Größe M.
Zuhause angekommen war ja schon Winter, sodass wir gleich im Schnee mit dem großen Vorder-rad ausfuhren. Das klappte äußerst gut, da Sophie sich sehr wohlfühlte. Jetzt im Frühjahr starteten wir mit dem Laufen und Radfahren. Natürlich fürs Laufen ist Kondition und Kraft nötig, und beim Radfahren haben wir ein E-Bike zu unserer Erleichterung. Sophie hat bei allem die größte Freude.
Am Sonntag 8. Mai machten wir uns auf den Weg nach Wien zum WINGS FOR LIFE WORLD RUN. Meine Schwester Laura durfte ja noch nicht mitlaufen, so fuhr auch Onkel Andi als ihre Begleitperson mit. Wir nahmen uns vor, mindestens genauso weit wie 2016 (also 20,5 km) zu laufen. Das Besondere an diesem Lauf ist, dass es sich dabei um einen Charitylauf zugunsten der Wings for Life Stiftung für die Rückenmarksforschung handelt und jeder solange läuft, bis man von einem Catcher Car eingeholt wird.
Bereits am Vortag wurde alles zusammengepackt. In der Früh merkte man bei Sophie, dass etwas Besonderes los war, sodass sie vor Aufregung nichts Trinken wollte. Geparkt wurde dann in der Nähe vom Rathaus, wo der Start war. Startnummern holen, genug vorher noch Essen und Trinken, was ja bei Sophie nicht so einfach nach Plan geht. Sonnencreme, es war sehr heiß in der Mittagshitze, drum nutzten wir noch den Schatten im Park.
Ein paar Fotos noch, bevor wir uns um 12 Uhr in den Startblock 2 stellten. Die Zeit bis zum Start um 13 Uhr wurden den 13.400 Läufern mit lauter Musik, Publikumswellen, Interviews vertrieben. Wir vertrieben uns die Warterei mit Trinken, nochmal ein wenig aus dem XRover rausheben und Plaudereien.
Endlich 13 Uhr, in vielen Ländern fiel zu gleicher Uhrzeit der Start für den er-sehnten Wings for life world run. Zu Beginn waren wir ziemlich schnell, auch kamen wir gut durch die Menge durch, aber um auch keinen Läufer zu überfahren, mussten wir laut „ACHTUNG ROLL-STUHL” schreien.
Natürlich fielen wir mit dem XRover und Sophie bei den Läufern und Zuschauern auf. Die Zuschauer feuerten uns an und Läufer wollten uns sogar unterstützen. Diese Atmosphäre ist einzigartig und Sophie konnte den Lauf juchzend genießen. Bei den Labstationen mussten wir vorsichtig sein, damit Sophie ja kein Getränk über ihren Kopf bekam – aber alles ging gut.
Die Strecke im Vergleich zu 2016 wurde etwas umgelegt, sodass wir drei Mal fast an der gleichen Stelle vorbeiliefen, wo uns Laura mit Onkel Andi anfeuerte.
Toll war es, als wir nochmals durch den Start durchlaufen konnten, da waren so viele Menschen noch da zum Applaudieren. Es war echt sehr heiß, aber uns ging es gut, der XRover war gut zum Laufen.
Nach 1 Stunde 47 Minuten schafften wir 21 Kilometer in der Praterallee-Juchhu Halbmarathondistanz! Aber das Catcher Car war noch nicht da, also weiterlaufen.
Jetzt schon etwas langsamer überholte uns nun das Catcher Car nach 2 Stunden bei 23 Kilometer.
Wir waren so stolz, es in dieser Zeit soweit geschafft zu haben. Wir waren noch nie soweit gelaufen. Nach einer kurzen Trinkpause fuhren zum Rathaus mit der U-Bahn, wo wir noch mit Lukas Müller plauderten retour.
Die Freude und auch Erschöpfung war groß, nach einem gemeinsamen Essen und Trinkpause, konnten wir die Heimreise antreten. Danke an XRover für die Spende von 300 Euro an die ÖRSG !
Bericht von Familie Lang mit Sophie (BÖ Hellmonsödt)